Bier- und Wirtsgärten
200 Jahre Bayerische Biergartentradition
Ein schattiges Plätzchen unter Kastanienbäumen, frischgezapftes Bier und Brotzeit auf dem Tisch – im Sommer ist der Biergarten für viele ein beliebtes Ziel. Die Ursprünge des traditionellen Biergartens reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Wusstest Du schon, dass laut bayerischer Brauordnung Bier damals nur in den Wintermonaten gebraut werden durfte? Über den Sommer wurde es in tiefgelegenen Kellern gelagert. Und damit es kühl blieb, wurden die Flächen über den Vorratskellern mit Kies bedeckt und Kastanien bepflanzt, die Schatten spendeten. Die Idee für Biergärten, wie wir sie heute kennen, entstand in München. Dort stellten Brauereibesitzer Bänke auf, um ihr Bier direkt vor Ort an die Bevölkerung auszuschenken.
Gibt es einen Unterschied zwischen Bier- und Wirtsgarten?
Die kurze Antwort lautet ja. Denn in einen traditionellen Biergarten dürfen eigene Speisen mitgebracht werden. Dies wurde bereits in der Biergartenverordnung von 1812 festgeschrieben. Sind keine eigenen Speisen erlaubt und werden die Besucher am Tisch bedient, dann handelt sich streng genommen um einen Wirtsgarten.
Traditionsbrauereien aus Aux
Seit Jahrhunderten wird in der Region Bier nach alter Handwerkskunst gebraut. Probieren kann man die hier heimischen Biersorten in den zahlreichen Biergärten, in denen Du auch die bayerische Lebensart und regionale Spezialitäten genießen kannst. Dazu zählt beispielsweise der Riegele BierGarten im Herzen Augsburgs, der für mehr als 400 Gäste Platz bietet. Ganz im Sinne der Biergartentradition kann hier auch eigene Brotzeit mitgebracht werden. Das familiengeführte Brauhaus Riegele braut bereits seit 28 Generationen hier in Aux. Zusätzlich dazu gibt es seit 1605 im Herzen des Naturparks Westliche Wälder die Brauerei Ustersbach. Das Unternehmen setzt auf beste Zutaten aus der Region und eine umweltfreundliche Produktion. Deshalb hat die Brauerei für ihr Energiekonzept das TOP 100-Siegel 2021 erhalten – eine Auszeichnung für Deutschlands innovativste Mittelständler. Vor allem im Sommer lohnt sich ein Ausflug in das über 280 Jahre alte Braustüble, das zum Verweilen im Biergarten einlädt.
Einer der beliebtesten bayerisch-schwäbischen Biergärten in Augsburg ist das Oblingers Lug ins Land. Direkt auf der Festungsmauer im Grünen gelegen, überzeugt der Biergarten mit einem tollen Blick auf die Stadt. Ein ähnlich idyllisches Ambiente zeichnet auch den Biergarten des Restaurants Zur Kahnfahrt aus. Hier kannst Du direkt am Bootssteg sitzen! Wer lieber aufs Wasser mag, kann direkt im Biergarten ein Boot ausleihen und losrudern. Für Jogger, Radfahrer oder Spaziergänger, die entlang der Wertach unterwegs sind, ist die Kulperhütte zwischen Pfersee und Göggingen ein idealer Platz zum Ausruhen. Hier gibt es Liegestühle und die Möglichkeit für eine kleine Abkühlung im Wasser.